"GewitterSegeln" - 40 Segler berichten

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Die wahren Gefahren bei Gewitter auf See

Gewitterwolke über Puerto de Pollenca, Mallorca/Spain - (c) by Yachtfernsehen.com
Gewitterwolke über Puerto de Pollenca, Mallorca/Spain.

Segeln bei Gewitter - 40 Erfahrungsberichte

GewitterSegeln: Seemannschaft und Grenzerfahrung. 40 Segler berichten. Thomas Käsbohrer (Hrsg.)

Kaum ein Thema wird an der Clubtheke so heftig diskutiert wie das richtige Verhalten, wenn ein Gewitter aufzieht. Thomas Käsbohrer, Chef des noch sehr jungen Verlages millemari, hatte in Sozialen Medien Segler um Erfahrungsberichte gebeten. Herausgekommen ist sein Buch "GewitterSegeln: Seemannschaft und Grenzerfahrung. 40 Segler berichten". Es ist keins der üblichen Wetterbücher, will es auch gar nicht sein. Schnell wird bei den unterschiedlichsten Schilderungen aus diversen Revieren klar, dass nicht der Blitzeinschlag dominiert, sondern vor allem Wind und Welle extrem gefährlich sind. Orkanböen dreschen oft so urplötzlich heftig auf Schiff und Besatzung ein, dass ernsthafte Gefahren drohen - sofern der umsichtige Skipper nicht vor alles festgezurrt hat, was umherfliegen könnte. Auch die Crew hat er vorher aufs bevorstehende Unheil eingeschworen und vorbereitet. Hoffentlich.

Natürlich gibt es ein paar grundlegende Wetterregeln zum Thema Gewitter auf See - von Thomas Käsbohrer selbst. Er ist vielen Segler als Blogger bekannt: Unter Mare Più beschreibt er sein Leben auf der Dehler 31 „Levje“, mit der er durchs Mittelmeer segelt. Er weiß also, wovon er spricht und schreibt. Dazu gibt es Interviews mit erfahrenen Skippern sowie mit einem Experten des Yacht-Versicherers Pantaenius. Auch dabei wird klar: Direkte Blitzeinschäge auf Yachten sind selten, sehr selten. Doch Entladungen in der Nähe können auch die empfindliche Elektronik zerstören. Gleich mehrfach wird übrigens von Skippern der Einsatz von Skibrillen empfohlen.

Wer über Social Media Autoren sucht, wird nicht immer die geborenen Schreiber finden. Der Bericht der Alpinisten, die in griechischen Gewässern im Gewittersturm mit ihrer Charteryacht am Ankerplatz auf Drift gehen, war schlicht nicht redigierbar. Doch er bleibt die Ausnahme: Alle Texte, weil aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben, sind spannende Lektüre von der ersten bis zu letzten Zeile. Alle enden mit einer "Manöverkritik": Was hätte man besser machen können? Was haben wir gelernt? Dazu gibt es Links auf die Blogs der Autoren sowie auf Videos von Gewitterstürmen.

Das Lese-Buch, das es auch als eBook gibt, bringt Seglern mehr als, sagen wir mal, 40 Abende an der Clubtheke. Empfehlenswert!


Aus der Einleitung:

Gewitter: Welche Gefahren drohen wirklich? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags? Was passiert, wenn der Blitz einschlägt? Tatsächlich zeigt sich, dass im Gewitter ganz andere Faktoren als Blitze gefährlicher sind. Nach diesen Gefahren ist GewitterSegeln strukturiert:

Wind und Welle
Gefahr durch Böen
Motor und Elektronik versagen
Wassereinbruch
Kollisionsgefahr aufgrund schlechter Sicht
Ausfall der Crew durch Seekrankheit
Legerwall-Situationen
Mann über Bord
Wasserhosen

Durch die schonungslos authentischen Erfahrungsberichte liefert GewitterSegeln eine glaubwürdige Folie, vor der sich jeder Skipper prüfen kann: „Was hätte ich getan?“

Einer Crew, die auf einem Segelboot ein Gewitter unausweichlich vor sich hat, stehen vielfältige Herausforderungen und Gefahren vor Augen – egal wie groß das Schiff sein mag. Schon der Anblick eines heraufziehenden Gewitters auf See ist weit beängstigender als an Land. Wo dort Landschaft, Häuser, Hügel, Mittelgebirge große Teile eines Gewitters verbergen, ist der uneingeschränkte Blick auf See auf einen gewitterbedeckten Horizont Respekt gebietend. Wo wir hier mit beiden Beinen auf der Erde stehen, nehmen wir die Dinge dort aus dem Auf und Ab der Wellen heraus wahr. Sind auf größere Distanz Blitze zu erkennen, Donner zu hören: nimmt das Gefühl der Bedrohung durchaus zu. Fragen in der Crew werden laut: „Was passiert im Gewitter?“ – „Was kann passieren?“ – „Was passiert mit einem Boot, wenn der Blitz einschlägt?“ Selbst unter befahrenen Seglern fallen Antworten auf diese Fragen so zahlreich, vielfältig und gegensätzlich aus, wie es die Farben des Meeres an einem stillen Sommertag sind. Das beginnt mit der Einschätzung dessen, wie hoch denn die Wahrscheinlichkeit liegt, auf einer Yacht auf dem offenen Meer vom Blitz getroffen zu werden. Wie sich das anfühlt. Welche Schäden an einer Yacht in einem solchen Fall entstehen. Und wie das richtige Verhalten im Gewitter auf See ist. Die Meinungen hierüber gehen auseinander. Seemeilen weit. Was die jeweilige Situation erfordert, ist Sache des Skippers. Extremsituationen wie Gewitter erfordern vom Handelnden ein hohes Maß an Entscheidungsfähigkeit. Richtiges Verhalten im Gewitter basiert, und so ist es im Leben meist, nicht auf Spezial-Ausbildung, Spezial-Ausrüstung, Spezial-Know-How. Sondern auf altbekannter Anwendung altbekannter Regeln, die jeder Segler kennt. Man nennt es: Seemannschaft. Deshalb liegen der Reiz und die Qualität, für die wir den Autoren der Geschichten zu danken haben, darin, dass sie uns eine Folie liefern, welchen Weg Menschen in dieser Extremsituation eingeschlagen haben, um sie zu meistern. Spannend sind die Geschichten schon für sich. Aber spannend wird jede Geschichte, wo sich jeder Segler die Frage stellt: „Und was hätte ich gemacht, in dieser Situation?“

GewitterSegeln: Seemannschaft und Grenzerfahrung. 40 Segler berichten, Thomas Käsbohrer(Hrsg.) (Amazon-Link)

Printausgabe:

121 Fotos in Schwarzweiß, 272 Seiten.
Paperback-Format ca. 21 x 15 cm.
Schwarz-weiß.
ISBN 978-3-946014-01-0

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