Waschpo SH stellt Sicherheitsschulungen ein

Keine „Sicherheitstipps“ der Waschpo SH mehr

Übung mit Seenot-Handfackeln.

Köln (SP) Der Fachverband Seenot-Rettungsmittel e.V. (FSR) kritisiert den Wegfalll aller Präventionsaktivitäten der Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein zum Thema Sicherheit auf See: "Skippers Sicherheitstipps" soll es nicht mehr geben. "Diese Entscheidung halten wir für grob fahrlässigund unverantwortlich. Es ist ein Tiefschlag gegen alle, die sich um mehr Sicherheit auf dem Wasser bemühen“, so der FSR-Vorstand, zu dem Michael Dibowski (Vorsitzender), Jan-Ulrich-Bernhardt (2. Vorsitzender) und Holger Mügge (Finanzvorstand) zählen.

Diese Auffassung sei jetzt jedem einzelnen Landtagsabgeordneten sowie dem Ministerpräsidenten und dem Innenminister per persönlichem Brief noch einmal klargemacht worden. Einerseits werde die Sicherheitsthematik bei der Ausbildung für die Sportbootführerscheine "eher theoretisch" gelehrt. Im praktischen Unterricht seien Übungen mit Rettungswesten etc. nicht verbindlich vorgesehen. „Ein Sicherheitsbewusstsein prägt sich bei Neueinsteigern in den Wassersport bei den Lehrgängen, die oft in Form von nur wenigen Wochenenden angeboten werden, nicht aus. Vereine, in denen kompetente Mitglieder Vereinskameraden schulen können, sind nicht die Regel“, so der FSR-Vorstand. Andererseits könnten Gewässer und damit der Wassersport insbesondere durch Wetter, aber auch durch Havarien hoch gefährlich werden. Verschärfend komme hinzu, dass Opfer von Seenotfällen mit wachsendem Abstand von der Küste immer schlechter erreichbar würden. Dibowski: „Deshalb gilt: Je besser ausgebildet ein Wassersportler ist, desto höher sind seine Überlebenschancen im Seenot-Fall. Rettungseinsätze für in Seenot geratene Personen sind in der Regel höchst aufwändig und damit ein erheblicher Kostenfaktor.“

„Deshalb sind die Schulungen der Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein ,Skippers Sicherheitstipps' in Vereinen, auf Fachmessen, Hafenfesten etc. ein wertvolles Element zur Unfallverhütung auf See. Sie sind ein Beitrag dazu, womöglich Leben zu retten“, so Dibowski.

Diese Logik sei in Schleswig-Holstein zuerst erkannt worden, Tausende von Wassersportlern seien geschult worden. Die Aktion sei derart beispielhaft und einleuchtend, dass die Wasserschutzpolizeibehörden von Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern das Konzept übernommen hätten. „Mit der Aufgabe der „Skippers Sicherheitstipps“ fällt Schleswig-Holstein auf einem weiteren Gebiet hinter die Standards der anderen Bundesländer zurück“, heißt es in dem Brief an die Abgeordneten.

Der FSR habe die Wasserschutzpolizei gern bei seiner Arbeit durch das zur Verfügung stellen von Technik unterstützt. Rettungswesten, Pyrotechnik etc. seien gratis geliefert worden. Inhaltliche Vorgaben wurden der Wasserschutzpolizei dabei in keinem Fall gemacht. Herstellerneutralität spiele für die FSR-Mitglieder eine entscheidende Rolle: "Denn nur dadurch und durch die Kompetenz und Autorität der Fachleute der Wasserschutzpolizei wurde die Aktion für Wassersportler glaubwürdig und nicht als Werbeveranstaltung angesehen. Für die FSR-Mitglieder ist es zweitrangig, welcher Rettungswesten-Typ angelegt wird, selbst wenn es sich nicht um Produkte unserer Mitglieder handelt – denn die Hauptsache ist, es wird überhaupt eine Rettungsweste getragen, sobald es die Situation erfordert."

Der FSR-Vorstand schrieb den Abgeordneten: „Nach unserer Einschätzung soll jetzt diese unbestreitbar sinnvolle Präventions-Aktion „Skippers Sicherheitstipps“ leichtfertig der finanziellen Situation des Landes geopfert werden. Wir fordern Sie auf, dieses Vorgehen zu überdenken und Ihrer Verantwortung als gewählte Volksvertreter nachzukommen.“

Im FSR haben sich 14 führende deutsche Unternehmen - Hersteller und Importeure von Seenot-Rettungsmitteln - zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, die Sicherheit auf dem Wasser zu verbessern.

Infos: www.fsr.de.com

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