Vorsicht bei der "Wartung" von Rettungswesten

FSR: Wartung von Rettungswesten nur durch Profis

Scout 3D-Rettungsweste mit integriertem Seenotsender für 121.5 MHz. Rettungswesten müssen regelmäßig gewartet werden. Die nächste Wartung ist dem TÜV-ähnlichen Aufkleber zu entnehmen.

Rettungswesten richtig warten - Tipps vom FSR

Ralf-Thomas Rapp ist Vorsitzender des Fachverbandes Seenot-Rettungsmittel.

Köln (SP) Der Fachverband Seenot-Rettungsmittel e. V. (FSR) warnt vor allzu laxen Selbstkontrollen von Rettungswesten. Bei vielen Wassersportlern herrsche offenbar große Unkenntnis, was die sachgerechte Kontrolle und Wartung von automatischen Rettungswesten betrifft: Sie bezeichnen die visuelle Kontrolle des Geräts, die Durchsicht der Auslöse-Elemente und der Auftriebsgaspatronen, eine eventuelle Entfaltung des Schwimmkörpers und Reinigung der Technik bereits als ,Wartung' der Rettungsweste", so FSR-Ralf-Thomas Rapp (Foto). Wenn diese Tätigkeiten selbst durchgeführt werden, werde von „Eigenwartung“ gesprochen. „Diese Sichtkontrollen sollten zwar auch vorgenommen werden, haben aber mit einer fachgerechten Wartung nichts zu tun“, sagte Rapp. Nur Hersteller und die von ihnen zugelassenen Wartungsstationen seien in der Lage, die notwendigen Leistungen auszuführen.

Das Thema „Eigenwartung“ tauchte im Zusammenhang der vom FSR in Auftrag gegebenen Studie zur Fehlerstatistik bei der Wartung von automatischen Rettungswesten auf. Die Forschungsvereinigung für die Sport- und Freizeitschifffahrt hat mehr als 8700 Wartungen ausgewertet, die von Servicestellen durchgeführt worden waren. Ziel war es festzustellen, welche Fehlerquellen in welcher Häufigkeit bei den Wartungen entdeckt werden.

Zu einer fachgerechten Wartung gehören unter anderem ein 16-Stunden-Dichtigkeitstests des aufgeblasenen Schwimmkörpers, die Aktivierung der Auslöseautomatik im Wasser, die Prüfung der Handauslösung, der Austausch von Dichtungen, die Kontrolle der Auftriebsgas-Patrone oder auch die Kontrolle der Nähte und Beschläge.

Für diese Arbeiten sind Original-Ersatzteile und Spezialwerkzeuge wie besondere Drehmoment-Schlüssel sowie Fachkenntnisse notwendig, die Hersteller den Mitarbeitern von Wartungsstationen in Seminaren vermitteln. Ausschließlich Wartungsstationen, deren Techniker diese Seminare absolviert haben, erhalten eine Zulassung des Herstellers. „Leider gibt es immer wieder Betriebe der Wassersportbranche, die mit Bordmitteln und eigenem Werkzeugkasten Arbeiten durchführen. Vor diesen schwarzen Schafen können wir nur dringend warnen, weil dort durch Unkenntnis Schaden angerichtet werden könnte, der im Notfall zur tödlichen Gefahr wird“, so Rapp.

Fachgerecht gewartete Rettungswesten erhalten als Bestätigung eine Prüfplakette, ähnlich wie das TÜV-Signet beim Auto. Dies ist dann die Bestätigung dafür, dass sich die Rettungsweste in einem quasi fabrikneuen Zustand befindet.

Im Rahmen der Studie wurde festgestellt, das rund 13 Prozent der zur Wartung eingesandten Rettungswesten kritische Fehler aufwiesen. Die meisten Probleme tauchten mit 61 % an den Pressgaspatronen auf, die leer, angestochen oder korrodiert waren oder teilweise sogar schlichtweg fehlten.

Im FSR haben sich 13 führende deutsche Unternehmen - Hersteller und Importeure von Seenot-Rettungsmitteln - zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, die Sicherheit auf dem Wasser zu verbessern. Informationen rund um das Thema Seenot-Rettungsmittel und das Verhalten auf dem Wasser erteilt der FSR, www.fsr.de.com.



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