Gorch Fock soll 2012 wieder auslaufen

Ausbildung auf der Gorch Foc soll sicherer werden

Das Segelschulschiff der Bundesmarine Gorch Fock, eine Dreimastbark, unter vollen Segeln.

Gorch Fock musste umfangreich repariert werden

Aufentern in einen der drei Masten der Gorch Fock. Aus der Takelage stürzte jetzt eine 25-Jährige aufs Deck und erlitt tödliche Verletzungen.

Elsfleth (SP) Die umfangreichsten Reparaturarbeiten in der Geschichte der Gorch Fock sind abgeschlossen worden. Die Gorch Fock, das 1958 erbaute Segelschulschiff der Deutschen Marine, sticht nach knapp achtmonatiger Instandsetzung wieder in See. Das Schiff wurde heute fristgerecht von der Elsflether Werft an das Marinearsenal Wilhelmshaven übergeben. Noch vor einer Woche wurde das Kommando des Schiffes offiziell dem neuen Kommandanten, Kapitän zur See Helge Risch, anvertraut, der für die bereits im Oktober beginnende Ausbildung seiner Stammbesatzung in See verantwortlich ist. "Die Sanierungsarbeiten an unserem Segelschulschiff waren alternativlos und wurden umfangreicher als zunächst angenommen, da während der Instandsetzung noch eine Reihe verdeckter Schäden auftraten. Gleichzeitig wurden auch Maßnahmen durchgeführt, um den Schiffsbetrieb und die Ausbildung von Stammbesatzung und Lehrgangsteilnehmern zukünftig noch sicherer zu gestalten. Wir freuen uns darauf, die Gorch Fock bald wieder für die seemännische Basisausbildung zur Verfügung zu haben," so Flottillenadmiral Jürgen Mannhardt, stellvertretender Amtschef des Marineamtes, der für Ausbildung und Ausstattung der Bark zuständigen höheren Kommandobehörde. Hintergrund: Die Stamm-Crew der Gorch war in die Schusslinie der Kritik geraten, nachdem eine junge Offiziersanwärterin bei einem Sturz aus der Takelage tödliche Verletzungen erlitten hatte. Sie war mit Kameraden gezwungen wordene, mehrfach hintereinander aufzuentern. Der Vorfall konnte nie ganz restlos aufgeklärt werden. ZUvor war bereits ein Matrosin aus immer noch ungeklärten Umständen bei der Nachtwache auf der Nordsee unbemerkt über Bord gegangen und ertrunken.

Der Vorstand der Elsflether Werft Klaus Wiechmann zu den Reparaturarbeiten: "Die Ergänzungen in Bezug auf die Sicherheit in der Takelage haben einen besonders hohen Stellenwert während dieser Liegezeit gehabt. Dazu kam, dass im Laufe der Untersuchungen am Unterwasserschiff und den damit verbundenen Befundungen größere Beschädigungen und Verschleißerscheinungen am Schiff festgestellt wurden. Durch die im Vorwege nicht feststellbar gewesenen Befunde wurden umfangreichere Reparaturen und Erneuerungen erforderlich. Diese konnten zum Teil erst im weiteren Verlauf der Sanierungsarbeiten tatsächlich festgestellt werden. Auch die damaligen Rostschäden konnten erst bei der Dockung in der Lindenau Werft in Kiel nach Entfernung der Gewichte festgestellt werden. Man darf bei Reparaturarbeiten nicht spekulieren, sondern muss einen Umfang sorgfältig ermitteln und kalkulieren. Es gilt grundsätzlich immer das Gebot, so wenig und so günstig wie möglich zu reparieren, aber die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung erforderten die in jedem Fall mit dem Bundesamt für Wehrtechnik abgestimmten und im einzelnen freigegebenen Reparaturmaßnahmen. Um den extrem engen Termin der Übergabe einzuhalten, haben unsere Mitarbeiter Tag und Nacht an dem Schiff gearbeitet."

Nach der Seezulassung durch den Germanischen Lloyd, einem Krängungsversuch und einigen abschließenden Prüfungen durch die Marine wird das Segelschulschiff voraussichtlich Mitte bis Ende September wieder in seinen Heimathafen Kiel zurückkehren. Nach Verlegung in südlichere Gewässer ist Anfang 2013 wieder die seemännische Basisausbildung der Offizieranwärter geplant.

Reportage von Bord der Gorch Fock.



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