Yacht-Crew findet Schiffbrüchige und schlägt Alarm

Drama in der Ostsee - DGzRS im Einsatz

Der 23 Meter lange Seenotkreuzer Hans Hackmack der DGzRS-Station Grömitz war bei der Rettung dreier Schiffbrüchiger vor Dahme im Einsatz.

"Celina"-Skipper entdeckt Schiffbrüchige: Mayday

Drei Schiffbrüchige treiben zwei Stunden lang in der Ostsee

Bremen / Grömitz
(SP) Drei schiffbrüchige Angler verdanken ihre Rettung vor der Küste des Ostseebades Dahme der Besatzung einer Segelyacht. Der Skipper der „Celina“ löste am Sonnabendmorgen, 20. August 2011, eine umfangreiche Rettungsaktion aus, die die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) koordinierte.

Mit ihrem offenen Motorboot hatten die drei Angler nach Angaben der DGzRS etwa drei Seemeilen im Seegebiet der Sagasbank vor Dahme Wassereinbruch erlitten. Das nur etwa drei Meter lange Boot war kurz darauf gesunken. Die Angler trieben bereits gut zwei Stunden lang im Wasser, als die Crew der „Celina“ sie gegen 11 Uhr entdeckte.

Über den internationalen Notruf- und Ansprechkanal (UKW-Kanal 16) setzte der Skipper der "Celina" einen Mayday-Relay-Ruf ab, den die Seenotleitstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS auffing. Die Crew hatte mehrere Menschen beobachtet, die sich offenbar an Wrackteilen über Wasser hielten. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte umgehend die beiden Seenotkreuzer HANS HACKMACK/Station Grömitz und BREMEN/Station Großenbrode.

Der Seenotkreuzer HANS HACKMACK (23,1-Meter-Klasse) führte als On-Scene-Coordinator (OSC, Einsatzleiter vor Ort) zudem zwei Bundespolizeiboote sowie einen SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine, den Bundespolizeihubschrauber Pirol 848 und den zivilen Rettungshubschrauber Christoph 42. Außerdem forderten die Seenotretter zwei Rettungswagen und zwei Notärzte zur Seebrücke nach Dahme an.

Die Crew der „Celina“ begann unterdessen mit Rettungsmaßnahmen und zog den ersten Angler aus der Ostsee. Die Besatzung eines Schlauchbootes rettete einen zweiten Angler, die des in der Nähe patrouillierenden Bundespolizeibootes „Rhön“ nahm den dritten Schiffbrüchigen auf. Alle Geretteten wurden nach Dahme gebracht, wohin die Seenotretter der DGzRS den Landrettungsdienst zur weiteren Versorgung bestellt hatten.

Zur Unfallzeit herrschten im Revier vor Dahme westliche Winde um fünf Beaufort mit etwa einem halben Meter Seegang und 17 Grad Wassertemperatur.

Bundespolizei vergisst DGzRS und lobt sich selbst

Bundespolizei-Boot BP 22 Neustrelitz.

In der Original-Pressemitteilung der beteiligten Bundespolizei wird übrigens die DGzRS mit keinem Wort erwähnt. Hier mal die Pressemitteilung der Bundespolizeiinspektion See Neustadt / Holstein zum selben Ereignis:

"In einer dramatischen Rettungsaktion konnte die Bundespolizei das Leben von 3 Anglern retten. Am 20.August 2011 gegen 11.00 wurde durch eine Segelyacht ein Notruf ausgesandt, nachdem ein Angelboot im Seegebiet der Sagasbank vor Dahme gesunken war. Die in See befindlichen Fahrzeuge BP 52 "Rhön" und BP 22 "Neustrelitz" der Bundespolizei liefen sofort die Unfallstelle mit Höchstfahrt an. Der ebenfalls auf Seestreife befindliche Bundespolizei - Hubschrauber Pirol 848 wurde in die Rettungsaktion eingebunden. Während zwei Personen relativ schnell und unbeschadet durch BP 52 aufgenommen werden konnten, gestaltete sich die Bergung der 3. Person außergewöhnlich schwierig. Die Kommandantin der "Rhön" sprang dabei selbst ins Wasser, um den leblosen Körper vor dem Untergehen zu bewahren. Nachdem die verunglückte männliche Person an Bord verbracht war, wurden umgehend Reanimationsmaßnahmen eingeleitet. Diese waren glücklicherweise bei dem schon unterkühlten Mann erfolgreich. Die Geretteten wurden zur Seebrücke in Dahme gebracht, wo der Unterkühlte der Obhut eines Notarztes übergeben wurde, der bereits von See aus alarmiert worden war. Erste Ermittlungen über den Seeunfall wurden bereits eingeleitet.

Erst am 11. 8. 2011 konnte die Bundespolizei nach einer Kollision auf dem Lübeck Gedser Weg die teilweise aus Jungendlichen bestehende Besatzung eines Traditionsseglers in einer seemännischen Bravourleistung aus Seenot retten, der nach einer Kollision bei schwerem Wetter zu sinken drohte. Die Schiffe der Bundespolizei befinden sich das gesamte Jahr rund um die Uhr in See und nehmen außerhalb des Küstenmeeres alle polizeilichen Aufgaben wahr. Innerhalb des Küstenmeeres ist die Bundespolizei für den Grenzschutz zuständig. Durch den hohen Präsenzgrad ist gewährleistet, dass die Einsatzmittel, zu denen Schiffe, Streifenboote und Hubschrauber gehören, schnell jeden Einsatzort erreichen können. Die Bundespolizei feiert heute in Berlin in einer großen Veranstaltung ihr 60-jähriges Bestehen."





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