Seenotretter auf der Boatfit in Bremen

Seenotretter geben Tipps für den Notfall

Bremen (SP) Praktische Tipps aus erster Hand für das richtige Verhalten im Seenotfall geben die Seenotretterauf der Messe „Boatfit“. In der Messehalle 4 auf der Bremer Bürgerweide berichten Mitarbeiter der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) vom 26. bis 28. Februar über ihre Einsatzerfahrungen auf See und an Land.

„Wir müssen möglichst schnell wissen, was draußen passiert ist. Deswegen kommt es darauf an, den Funk richtig und sicher zu bedienen – gerade in extremen Situationen“, sagt Dirk Hinners-Stommel, Leiter der SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC: Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS. Dort laufen im Einsatzfall alle Fäden zusammen: von der Annahme des Notrufs über den Einsatz der Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote bis zur glücklichen Rettung.

Hinners-Stommel und Wachleiter Olaf Salzbrunn wollen auf der Bühne im Gespräch mit Sportboot- und Segellehrer Klaus Schlösser Hemmungen abbauen: „Grundsätzlich sollte man uns lieber zu früh als zu spät rufen“, rät Hinners-Stommel. Schon zu Beginn einer kritischen Situation, die sich vielleicht zum Notfall entwickelt, sei es hilfreich, wenn die SEENOTLEITUNG BREMEN am Funk „mit einem Ohr mithört“. Die Retter möchten Skippern auch die Angst vor Fehlalarmen nehmen: Sie bitten in diesem Fall um schnelle Klärung, dass die Crew wohlauf ist. „Je länger ein Bootsführer schweigt, desto mehr Aufwand für uns. Einen Alarm zu verifizieren, kann im tatsächlichen Notfall wertvolle Zeit kosten“, sagt Hinners-Stommel.

Auf jede Minute kommt es auch an, wenn ein Crewmitglied außenbords gefallen ist. Ulrich Fader, Vormann des Bremerhavener Seenotkreuzers HERMANN RUDOLF MEYER, rät – ebenfalls in Halle 4 – im Gespräch mit Kapitänleutnant a.D. Otto Stoehr: „Nicht lange selber rumdoktern, sondern uns rufen.“ Wichtiger noch ist ihm die Prävention, damit es erst gar nicht zum Mann-über-Bord-Manöver kommt. „Keine unerfahrenen Leute ans Ruder, keine Leichtsinnigkeiten wie Wasserlassen über Bord. Das ist schon oft schief gegangen.“

An ihrem Messestand in Halle 4 zeigen die Seenotretter ein Großmodell ihrer beiden jüngsten, 20 Meter langen Spezialschiffe im Maßstab 1:25. Beeindruckende Filmaufnahmen nehmen die Besucher mit an Bord zu einer Schwerwetterfahrt auf der Nordsee. Die Seenotretter haben ein arbeitsreiches Jahr 2009 hinter sich: Bei 2138 Einsätzen retteten sie 123 Menschen aus Seenot und befreiten 972 weitere aus gefährlichen Situationen. 76.610 Menschen verdanken ihnen seit Gründung der DGzRS im Jahr 1865 das Leben. Nach wie vor finanzieren die Seenotretter ihre gesamte Arbeit ausschließlich durch Spenden.

www.dgzrs.de

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