Umfrage: Rettungsmittel werden kaum gewartet

Rettungsmittel - Skipper sparen bei der Wartung

Scout 3D-Rettungsweste mit integriertem Seenotsender für 121.5 MHz. Rettungswesten müssen regelmäßig gewartet werden. Die nächste Wartung ist dem TÜV-ähnlichen Aufkleber zu entnehmen.

Skipper schlampen bei Rettungsmitteln

FSR veröffentlicht erste bundesweite Studie zu Seenot-Rettungsmitteln auf deutschen Yachten: Licht und Schatten bei Ausrüstung und Wartung


Köln (SP) Die Segler und Motorbootfahrer in Deutschland gehen in Hinblick auf die Ausrüstung ihrer Boote mit Seenot-Rettungsmitteln verantwortungsvoll vor. So sind 99,5 Prozent aller Yachten mit Rettungswesten ausgerüstet. Allerdings gibt es Lücken, die unbedingt geschlossen werden sollten. Zu diesem Schluss kommt der Fachverband Seenot-Rettungsmittel (FSR) nach der Auswertung der ersten bundesweiten Studie zu diesem Thema.

Essenz: Während sich die Ausstattung mit Rettungswesten auf einem guten Stand befindet, bestehen vor allem in Sachen „Signalmittel“ und „Wartung“ von Rettungswesten Defizite. FSR-Vorsitzender Ralf-Thomas Rapp erläuterte: „Diese Studie verschafft einen fundierten Überblick. Wir können Schlüsse ziehen, um mitzuhelfen, die Sicherheit auf dem Wasser weiter zu verbessern.“

Einige Schlaglichter auf die Ergebnisse: Segler sind durch die Bank besser mit automatischen Rettungswesten ausgerüstet als Motorbootfahrer. Während rund 85 Prozent der deutschen Segelyachten, die auf Binnen- sowie auf Küstengewässern und offener See unterwegs sind, über automatische Rettungswesten verfügen, verzichten rund 37 Prozent aller Motorbootfahrer auf dieses Rettungsmittel. Rapp: „Das ergibt sich sicherlich daraus, dass viele der Motorbootsportler, die auf Binnengewässern unterwegs sind, sich wegen Landnähe in Sicherheit wähnen – obgleich sie nur vermeintlich ist.“

Weitere Erkenntnis: Pyrotechnische Signalmittel sind weniger stark verbreitet als angenommen. 47 Prozent aller Segelyachten und 53 Prozent aller Motoryachten haben weder Signalraketen noch Signalgeber an Bord. Nicht einmal ein Drittel aller Bootseigner halten Handfackeln parat. Der FSR-Vorsitzende dazu: „Natürlich wäre es überzogen, von jedem Wassersportler in jedem Binnenrevier den gleichen Ausrüstungsstandard zu verlangen, wie von einem Blauwasser-Fahrer.“ Doch auch im Zeitalter von Mobiltelefonen seien Unglücksfälle nicht unwahrscheinlich, bei denen ein Handy eben nicht ohne Weiteres weiter hilft. „Bei Motorausfall oder anders verursachter Manövrierunfähigkeit in der Nähe der Berufsschifffahrt oder gar in der Fahrrinne sind pyrotechnische Signalmittel eine gute Hilfe“, so Rapp. Der FSR-Vorsitzende appelliert an die Wassersportler, das Gefährdungspotenzial ihres Fahrtgebietes einzuschätzen und immer wieder zu überprüfen. Hier sei Eigenverantwortung als Teil guter Seemannschaft gefragt. „Und wohl jeder wird nachvollziehen können, dass das Gefährdungspotenzial auf Strömen wie Rhein oder Elbe erheblich höher ist und somit andere Ausrüstungsmaßnahmen erfordert als auf einem kleinen Binnensee“, so Rapp.

Beim Thema „Wartung“ von Rettungsmitteln spielt das Verantwortungsbewusstsein ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Umfrage ergab, dass rund 170.000 der insgesamt 620.000 in Umlauf befindlichen automatischen Rettungswesten noch niemals gewartet und so die Empfehlungen der Hersteller nicht beachtet wurden. „Ausgenommen waren dabei selbstverständlich die neuen Rettungswesten, deren erstes Wartungsintervall in der Regel zwei Jahre nach dem Kauf abgelaufen ist“, so Rapp. Dieses Umfrageergebnis werde der FSR zum Anlass nehmen, verstärkt über die Bedeutung einer fachgerechten Wartung zu informieren.

Insgesamt stellt der FSR den Skippern ein gutes Zeugnis aus: „Die Skipper nehmen ihre Verantwortung ernst. Es hat sich bewährt, auf Selbstverantwortung statt auf gesetzliche Vorschriften zu setzen. Insgesamt ist das Ausrüstungsniveau qualitativ besser als in Ländern mit Mindestausrüstungspflicht“, so Rapp.

Rund 2000 Wassersportler hatten im vorigen Jahr an der Studie teilgenommen. Sie waren auf der Messe boot 2009 sowie per Fragebogen als Beilage zu Aussendungen des Unternehmens AWN kontaktiert worden. 25 Einzelfragen aus acht Bereichen waren zu beantworten. Die Ergebnisse wurden von der Forschungsvereinigung für die Sport- und Freizeitschifffahrt e.V. (FVSF) in Relation zu der Studie „Strukturen im Bootsmarkt“ des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft (BVWW) gesetzt, so dass eine breite Datenbasis belastbare Aussagen möglich macht. Informationen über die Ergebnisse können unter www.bvww.org (Forschung > Forschungsprojekte) abgerufen werden

Im FSR haben sich zwölf führende deutsche Unternehmen - Hersteller und Importeure von Seenot-Rettungsmitteln - zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, die Sicherheit auf dem Wasser zu verbessern.

Informationen rund um das Thema Seenot-Rettungsmittel und das Verhalten auf dem Wasser sind zu bekommen beim FSR, Gunther-Plüschow-Straße 8, 50829 Köln, Telefon: 0221/595710 sowie unter www.fsr.de.com

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Und was muss an Bord sein? Die Regelungen sind verwirrend. Bei Charterschiffen unter deutscher Flagge gelten zum Beispiel diese Vorschriften zur Mindestaustrüstung mit Rettungsmitteln, mehr bei Sailpress.com, unter Seemannschaft, Vorgeschriebene Not-Ausrüstung
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