Seenotrettung mit Leinenschießgerät
Seenotkreuzer setzt Leinenschussgerät ein
Seenotrettung wie vor über 140 Jahren: SK ARKONA stellt mit
Leinenschießgerät Verbindung zu einem Kutter her
Bremen/Warnemünde (SP) Mit einem traditionellen Einsatzmittel haben die Seenotretter von der Station Warnemünde am Dienstagnachmittag (1.12.2009) zwei Fischer aus einer Notsituation wirkungsvoll geholfen: Sie stellten mit einem Leinenschießgerät die Verbindung zu einem manövrierunfähigen Fischkutter her und konnten ihn anschließend freischleppen.
Die Besatzung des Seenotkreuzers ARKONA unter Vormann Karsten Waßner wurde gegen 13.00 Uhr über Funk um Hilfe gebeten: Querab von Markgrafenheide, ca. 1,5 Seemeilen (knapp drei Kilometer) von Warnemünde habe sich der 24 Meter lange Fischkutter „Gudrun“ eine Leine in den Propeller gezogen und drohe wegen des kräftigen auflandigen Winds auf den Strand zu treiben.
Die Männer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) näherten sich mit dem 27 Meter langen Seenotkreuzer ARKONA auf knapp 50 Meter dem Havaristen. Mit einem druckluftbetriebenen Leinenschießapparat wurde eine Versorgungsleine zum Fischkutter regelrecht hinüber geschossen, an der dann eine kräftige Schleppleine befestigt und durchgeholt werden konnte. Der Rest war Routine: Der Kutter wurde sicher nach Warnemünde eingeschleppt.
In der Gründerzeit der Seenotrettung war diese Methode nach Angaben der DGzRS oft der einzige Weg, um Hilfe zu bringen. Leinenschießapparate - heute druckluftbetrieben - zählen zur Standardausrüstung aller Schiffe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.