Dramatische Rettungsaktion auf der Ostsee

Seenot: trotz Sturmwarnung ausgelaufen

Neustadt (SP) Für zwei Segler aus Lübeck und Bad Schwartau endete ein Ausflug von Neustadt/Holstein nach Travemünde am Sonntagmorgen (04.10.09) um 02.15 Uhr an Bord des Tochterboots VEGESACK vom Seenotkreuzer BREMEN.

Die bestehenden Sturmwarnungen wurden von den zwei Männern (47/48 Jahre) nach Angaben der DGzRS ignoriert. Mit ihrem gerade sechs Meter langen Segelboot waren sie um 14.30 Uhr von Neustadt/Holstein ausgelaufen mit Ziel Travemünde.

Gegen 17.00 Uhr warf eine hohe Welle zusammen mit einer Windböe das Boot auf die Seite. Es kenterte und trieb kieloben. Seenot-Leuchtsignale, telefonische oder Funk-Notrufe wurden von den Schiffbrüchigen nicht eingesetzt.

Um 20.50 Uhr informierten Angehörige die Wasserschutzpolizei, die den Alarm über die SEENOTLEITUNG BREMEN an den Seenotkreuzer BREMEN weiterleitete. Die beiden Seenotrettungsboote CREMPE/Station Neustadt und HANS INGWERSEN/Station Travemünde liefen ebenfalls aus. Ein Boot der Wasserschutzpolizei war zudem an der Suche zeitweise beteiligt. Die SEENOTLEITUNG BREMEN hatte eine systematische Suche errechnet und führte Hubschrauber und Schiffe durch das Suchrevier.

Ein Hubschrauber der Bundespolizei sichtete in der Frühe gegen 02.00 Uhr die Schiffbrüchigen. Sie hatten sich auf ihrer kieloben treibenden Jolle mit Leinen gesichert. Neun Stunden mussten sie so hinter sich bringen. Dank guter Segelbekleidung konnte eine Unterkühlung in Grenzen gehalten werden.
Das kleine Boot war durch den starken Sturm zwölf Seemeilen vom ursprünglichen Kurs nach Nordosten vertrieben worden. Zwei Seenotretter erreichten die beiden Männer mit dem Tochterboot VEGESACK und übernahmen sie bei drei Meter hohem Seegang.

In Grömitz wurden die beiden völlig durchnässt und unterkühlt an den Landrettungsdienst übergeben, der sie zur ärztlichen Untersuchung in die Klinik nach Neustadt brachte.

Vormann Guido Förster vom Seenotkreuzer BREMEN nach dem sechseinhalbstündigen Einsatz: “Es ist uns unverständlich, wie man bei diesem Wetter mit diesem kleinen Boot überhaupt aufs Wasser gehen konnte.“

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